Folgen des Ukrainekriegs für Nachhaltigkeitsagenda und SDGs

Die Welt befindet sich zurzeit im Dauerkrisenmodus. Neben der weiterhin schwelenden COVID-19-Pandemie und dem globalen Klimanotstand mit seinen Extremwetterereignissen beeinträchtigen nun auch die geopolitischen und ökonomischen Folgen des Ukrainekriegs die (Über-)Lebensbedingungen großer Teile der Menschheit. Am deutlichsten zu spüren ist das bei der Ernährungssicherheit und der Energieversorgung. Die Weltmarktpreise stiegen 2022 auf Rekordniveau und lösten eine Inflationsspirale mit massiven Folgen aus. Die Vereinten Nationen warnen vor der bislang schwersten Krise der Lebenshaltungskosten in diesem Jahrhundert. Als Reaktion darauf sind die Notenbanken, allen voran die US-amerikanische Federal Reserve und die Europäische Zentralbank von ihrer Niedrigzinspolitik abgerückt. Als Folge steigender Zinsen droht nun aber in den Ländern des globalen Südens eine neue Welle von Schuldenkrisen. Angesichts der „Kaskade von Krisen“ (António Guterres) rückt die Verwirklichung der Agenda 2030 und ihrer Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) in noch weitere Ferne. Die Vereinten Nationen versuchen dem in den kommenden zwölf Monaten mit einem Bündel von Initiativen entgegenzuwirken. Höhepunkt werden der SDG-Gipfel und der „Summit of the Future“ im September 2023 bzw. 2024 sein.

 

Von Jens Martens & Mel Arnecke

Herausgeber: Global Policy Forum Europe

Bonn, September 2022