09.12.2021 |

World Inequality Report 2022 veröffentlicht: Neueste Daten zur Ungleichheit

Von Timo Dziggel

Im Rahmen der World Inequality Conference 2021 in Paris haben die Ökonom*innen des World Inequality Lab um Thomas Piketty & Co am 7.12.2021 den World Inequality Report 2022 vorgestellt. Er enthält brandaktuelle Daten und Analysen zur Ungleichheit der Einkommen und Vermögen weltweit. Erstmals widmet er den Themen Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und Ungleichheit der CO2-Emissionen eigene Kapitel. Ein weiterer Schwerpunkt stellt die Entwicklung öffentlicher und privater Vermögen dar.

Fünf wichtige Ergebnisse:

1. Die globale Vermögenskonzentration ist extrem. Die reichsten 10 Prozent verfügen über 76 Prozent des Vermögens. In keiner Weltregion besitzt die ärmere Hälfte der Bevölkerung mehr als fünf Prozent des Vermögens.

2.  Die Vermögenskonzentration spitzt sich zu. Das Vermögen von Milliardär*innen ist seit mindestens 25 Jahren nicht mehr so stark gewachsen wie im Jahr 2020 – dem ersten Jahr der Corona-Pandemie. Seit 1995 hat das oberste 1 Prozent 38 Prozent des Wachstums auf sich vereint – die unteren 50 Prozent lediglich 2 Prozent.

3. Die öffentlichen Vermögen schrumpfen. Über die letzten 50 Jahre sind die Vermögen der Privathaushalte kontinuierlich gestiegen, während die öffentlichen Vermögen gesunken sind. Das öffentliche Vermögen abzüglich Staatsverschuldung in Ländern des globalen Nordens ist mittlerweile nahe null oder negativ.

4. Bei der Geschlechtergleichstellung gibt es nur geringe Fortschritte. Während die Frauen 1990 weltweit knapp 30 Prozent der Einkommen bezogen, beziehen sie heute weiterhin nicht mehr als 35 Prozent der Einkommen.

5. Die Beseitigung großer Ungleichheiten bei den CO2-Emissionen ist für die Bekämpfung des Klimawandels unerlässlich. Im Jahr 2019 waren die wohlhabendsten 10 Prozent der Weltbevölkerung fast für die Hälfte aller Emissionen verantwortlich.

Zum englischen Report und zur deutschen Kurzfassung.