20.01.2025 |

Neuer Oxfam-Bericht zur weltweiten Ungleichheit

Anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos (20. bis 24. Januar 2025) hat Oxfam in einem neuen Bericht seine diesjährigen Zahlen zur Entwicklung der weltweiten Ungleichheit veröffentlicht. Sie sind Teil der Analyse „Milliardärsmacht beschränken, Demokratie schützen“, der deutschsprachigen Adaption des internationalen Oxfam-Berichts „Takers not Makers“. 

Oxfam’s Analyse zeigt, dass sich die weltweite Ungleichheit weiter verschärft:

  • 2024 gab es weltweit 204 neue Milliardär*innen. Das entspricht im Durchschnitt fast vier neuen Milliardär*innen pro Woche. Weltweit gibt es 2.769 Milliardär*innen.
  • Das Gesamtvermögen von Milliardär*innen weltweit ist 2024 von 13 Billionen US-Dollar auf 15 Billionen US-Dollar gestiegen. Das entspricht rund 5,7 Milliarden US-Dollar pro Tag. Damit wuchs das Gesamtvermögen der Milliardär*innen weltweit 2024 dreimal schneller als 2023.
  • Bei den reichsten zehn Milliardären wuchs das Vermögen im Durchschnitt um 100 Millionen US-Dollar pro Tag. Selbst wenn sie über Nacht 99 Prozent ihres Vermögens verlieren würden, blieben sie Milliardäre.
  • Gleichzeitig ist die Zahl der Menschen, die unter der erweiterten Armutsgrenze der Weltbank von 6,85 US-Dollar pro Tag leben, seit 1990 unverändert geblieben und beträgt fast 3,6 Milliarden.
  • Für viele Familien bedeutet Armut Hunger. Heute müssen weltweit 733 Millionen Menschen hungern – etwa 152 Millionen mehr als 2019.
  • In Deutschland ist 2024 die Gesamtzahl der Milliardär*innen um neun auf 130 Personen gestiegen. Deutschland hat die viertmeisten Milliardär*innen weltweit.
  • Das Gesamtvermögen aller deutschen Milliardär*innen stieg 2024 um 26,8 Milliarden US-Dollar auf 625,4 Milliarden US-Dollar. Das sind 73 Millionen US-Dollar pro Tag.

Laut Oxfam zeigen diese Zahlen, dass entschiedenes Handeln dringend geboten und Superreiche stärker zum Gemeinwohl beitragen müssen. Statt im sozialen Bereich und in der Entwicklungszusammenarbeit zu kürzen, sollte die kommende Bundesregierung sehr große Vermögen gerechter besteuern. Oxfam fordert, dass die kommende Bundesregierung Milliardär*innen stärker zur Finanzierung des Gemeinwohls heranzieht, in soziale Gerechtigkeit und den Klimaschutz hier und weltweit investiert sowie die politische Macht Superreicher zum Schutz der Demokratie beschränkt.

Zur deutschsprachigen Oxfam-Publikation „Milliardärsmacht beschränken, Demokratie schützen

Zum englischsprachigen Oxfam-ReportTakers not Makers