Nairobi, 02.11.2023 - Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) warnt in einem neuen Bericht vor einer massiven Finanzierungslücke bei Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Der Bericht, der die Fortschritte bei der Planung, Finanzierung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen untersucht, zeigt auf, dass der Finanzbedarf für Klimaschutzmaßnahmen in Ländern des Globalen Südens 10-18-mal so hoch ist wie die internationalen öffentlichen Finanzmittel für diesen Bereich.
Die Kosten für Anpassungsmaßnahmen im Globalen Süden werden in diesem Jahrzehnt auf 215 Milliarden US-Dollar pro Jahr beziffert. Der Finanzbedarf für die Umsetzung nationaler Anpassungsprioritäten wird auf insgesamt 387 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt.
Trotz des großen Bedarfs gingen die öffentlichen Finanzmittel für diesen Bereich im Jahr 2021 auf 21 Milliarden US-Dollar zurück. Damit besteht derzeit eine Finanzierungslücke von 194-366 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Das Versäumnis, Klimaanpassungsmaßnahmen in ausreichendem Umfang umzusetzen, verursacht massive Verluste und Schäden, insbesondere für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen des Globalen Südens.
Der Bericht nennt sieben Wege zur Steigerung der Finanzierung, einschließlich der Erhöhung inländischer Ausgaben sowie internationaler und privater Sektorfinanzierung. Außerdem plädiert er für die stärkere Nutzung von Rücküberweisungen von Arbeitsmigrant*innen, die Anpassung der Finanzierung für kleine und mittlere Unternehmen sowie die Reform der globalen Finanzarchitektur.
Zum Download des Adaptation Gap Reports 2023 „Underfinanced. Underprepared“