19.11.2023 |

Neuer Bericht warnt vor Verdopplung der Produktion fossiler Brennstoffe bis 2030

Production Gap Report 2023 zur COP28

Stockholm, 8.11.2023 – Insgesamt planen die Regierungen weltweit, bis 2030 mehr als doppelt so viele fossile Brennstoffe zu produzieren, wie es mit einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C kompatibel wäre. Das Fortbestehen dieser globalen Überproduktion gefährdet eine gerechte Energiewende. Dies ist die Kernbotschaft des Production Gap Report 2023, den führende Umweltinstitute in Zusammenarbeit mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) veröffentlichten.

UN-Generalsekretär António Guterres nennt den Report „eine erschreckende Anklage gegen den unkontrollierten Klimaleichtsinn. Die Regierungen setzen buchstäblich auf die Verdopplung der Produktion von fossilen Brennstoffen; das bedeutet, doppelte Probleme für die Menschen und den Planeten.“

Der Report, der zum vierten Mal seit 2019 vom Stockholm Environment Institute (SEI), Climate Analytics, E3G, dem International Institute for Sustainable Development (IISD) und UNEP veröffentlicht wurde, untersucht die Diskrepanz zwischen der geplanten Produktion fossiler Brennstoffe und dem globalen Produktionsniveau, das im Einklang mit der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C oder 2°C steht.

Angesichts der massiven Diskrepanz drängen die Autor*innen der Studie die Länder dazu, eine nahezu vollständige Einstellung der Kohleproduktion und -nutzung bis 2040 anzustreben und die weltweite Öl-und Gasproduktion bis 2050 um mindestens 75 Prozent zu reduzieren.

Der UN-Generalsekretär fordert, dass beim UN-Klimagipfel in Dubai (COP28) im Dezember die Regierungen ein klares Signal senden müssen, dass „das Zeitalter der fossilen Brennstoffe am Ende ist – dass sein Ende unausweichlich ist“.

Zum Download des Production Gap Report 2023 „Phasing down or phasing up?”