31.05.2022 |

Konferenz „Stockholm+50“: Jubiläumsveranstaltung der globalen Umweltpolitik

Zum fünfzigsten Jubiläum der ersten globalen Umweltkonferenz der UN in Stockholm sowie der Gründung ihres Umweltprogramms UNEP im Jahre 1972 startet am 2. Juni 2022 eine zweitägige Konferenz unter dem Motto „Stockholm+50“. In der schwedischen Hauptstadt sollen unter anderem effektive Strategien zur Umsetzung bereits beschlossener globaler Nachhaltigkeitsziele und -abkommen – wie etwa des Pariser Klimaabkommens von 2015 und der Konvention über Biologische Vielfalt – im Mittelpunkt stehen. Weitere Schwerpunktthemen der Konferenz sind die Bedeutung eines gesunden Planeten als Lebensgrundlage aller Menschen sowie die Perspektiven einer ökologisch nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung nach der COVID-19-Pandemie. Die drei thematischen „Leadership Dialogues“ werden von zahlreichen Vertreter*innen aus der globalen Politik und Zivilgesellschaft geführt. Zu den Teilnehmenden gehören neben dem deutschen UNDP-Administrator Achim Steiner auch der US-Sondergesandte für Klimapolitik und ehemalige Außenminister John Kerry sowie die ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate.

Die Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen, die vom 5. bis 16. Juni 1972 in Stockholm stattfand, gilt bis heute als entscheidender Moment und Gründungsmythos globaler Umweltpolitik. Das fünfzigjährige Jubiläum der Konferenz zum Anlass zu nehmen, die vielfältigen ökologischen Bedrohungen der Gegenwart zu diskutieren, birgt daher eine besondere symbolische Kraft. Darüber, wie das vergangene halbe Jahrhundert globaler Umweltpolitik zu bewerten ist, herrscht jedoch Uneinigkeit. Während die UN neben der Größe der aktuellen Herausforderungen auch die Fortschritte im Multilateralismus der vergangenen Jahrzehnte betont, kritisiert etwa der Direktor der Right Livelihood Foundation, Ole von Uexküll, dass die politischen Visionen in der globalen Umweltpolitik inzwischen von „tiefstapelndem Diplomatiesprech“ abgelöst worden seien. Auch mehrere Umweltbewegungen haben bereits angekündigt, Protestaktionen abzuhalten. Ob es gelingen kann, in Stockholm über symbolische Bekenntnisse, Mahnungen und Folklore hinauszukommen und eine echte Stärkung der globalen Umwelt- und Klimapolitik zu erreichen, bleibt abzuwarten.

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