08.09.2022 |

Human Development Report 2021-22 veröffentlicht

"Uncertain Times, Unsettled Lives: Shaping our Future in a Transforming World"

 

8. September 2022

Wir leben in einer Welt voller Sorge. Die anhaltende Covid-19-Pandemie, die in fast allen Ländern zu Rückschlägen in der menschlichen Entwicklung geführt hat, bringt weiterhin unvorhersehbare Varianten hervor. Kriege – wie der Ukrainekrieg – und das politische System destabilisierende wirtschaftliche Entwicklungen – wie in Sri Lanka und Kasachstan – verursachen weiteres menschliches Leid. Temperaturrekorde, Brände, Stürme und Überschwemmungen sind ein Alarmsignal für die zunehmend erreichten planetaren Belastbarkeitsgrenzen. Zusammen führen sie zu einer weltweiten Krise der Lebenshaltungskosten und zeichnen ein Bild von unsicheren Zeiten und unruhigem Leben.

Diese Unsicherheit ist nicht neu, aber ihre Dimensionen nehmen heute bedrohliche neue Formen an. Es entsteht ein neuer "uncertainty complex“, den es in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hat. Er besteht aus drei unbeständigen und interagierenden Strängen: dem destabilisierenden Druck auf den Planeten und den Ungleichheiten des Anthropozäns, dem Streben nach weitreichenden gesellschaftlichen Veränderungen, um diesen Druck zu mindern, und der weit verbreiteten und zunehmenden Polarisierung.

Der heute erschienene Human Development Report stellt dar, wie sich diese Kumulation von Instabilitäten auf die Lebensumstände aller Menschen auswirkt: Die letzten zwei Jahre muss ein Rückgang des globalen HDI konstatiert werden. Zum ersten Mal ist dieser Rückgang in 90 % aller Länder festzustellen. Das Gefühl der Unsicherheit wurde durch die Pandemie verschlimmert – nahm jedoch schon zuvor durch eine Entfremdung vom politischen System und demokratischen Rückschritten Gestalt an.

António Guterres fordert bei der Vorstellung des Human Development Reports das Einhalten der in diesem festgelegten drei I´s „Investment, Innovation and Insurance“, um die SDGs zu retten. Die folgenden Diskussionsrunden statuieren die Notwendigkeit von sozialen Bewegungen, den Abbau nationaler Alleingänge, sowie eine bessere Inklusion von Minderheiten in den Entscheidungsprozess – von Frauen, indigener Bevölkerung und der Jugend. Die Präsidentin Tansanias unterstreicht, dass globale Probleme nicht vor nationalen Grenzen halt machen.

Die Pandemie habe uns jedoch gezeigt, dass wir auch andere Probleme global angehen müssen. Insbesondere die Notwendigkeit institutionell gesetzter, nachhaltiger Investitionen gegen die globalen Entwicklungen wird betont. Jedoch: „At the moment, we defund the very system with which we depend to tackle the crises together“ (Achim Steiner, UN-administrator)

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