09.06.2022 |

Gebremster Fortschritt bei der SDG-Umsetzung

Das Sustainable Development Solutions Network (SDSN) hat am 2. Juni 2022 seinen diesjährigen Bericht zur nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Report 2022) veröffentlicht. Der Bericht warnt, dass die Welt im zweiten Jahr in Folge keine Fortschritte bei der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) gemacht habe. Die „vielfältigen und gleichzeitigen Krisen“ in den Bereichen Gesundheit, Klima, biologische Vielfalt und Geopolitik hätten die armen und gefährdeten Länder am härtesten getroffen.

Der 500-seitige Bericht nimmt ein Nachhaltigkeitsranking in Form eines „SDG-Index“ für 163 Länder vor. An der Spitze dieses Rankings stehen die skandinavischen Länder Finnland, Dänemark, Schweden und Norwegen, gefolgt von Österreich und Deutschland.

Um positive oder negative externe Effekte zu berücksichtigen, hat SDSN seinen SDG-Index durch einen Spillover-Index ergänzt. Er zeigt, dass die reichen Länder durch ihren Handel und Konsum erhebliche negative sozioökonomische und ökologische Auswirkungen außerhalb ihrer Grenzen (Spillovers) erzeugen. Sie beeinträchtigen dadurch die Bemühungen anderer Länder, die SDGs zu erreichen. Auf der Rangliste des Spillover-Index steht Deutschland lediglich auf Platz 149.

Die Autoren des Berichts, SDSN-Präsident Jeffrey Sachs, Christian Kroll, Guillaume Lafortune, Grayson Fuller und Finn Woelm, argumentieren, dass militärische Konflikte, einschließlich des Krieges in der Ukraine, nicht nur massive humanitäre Kosten verursachen, sondern auch die Ernährungssicherheit und die Energiepreise massiv beeinflussen. Sie betonen, dass Frieden, Diplomatie und internationale Zusammenarbeit grundlegende Voraussetzungen dafür seien, dass die Welt bei den SDGs bis 2030 und darüber hinaus Fortschritte mache.

Der Sustainable Development Report 2022 kann hier heruntergeladen werden.

Weitere Informationen: https://www.sdgindex.org/