30.01.2024 |

Europe Sustainable Development Report 2023/24 veröffentlicht

Das Sustainable Development Solutions Network (SDSN) hat in Zusammenarbeit mit SDSN Europe und dem European Economic and Social Committee (EESC) einen neuen Bericht zu den SDGs und nachhaltiger Entwicklung in Europa veröffentlicht. Darin werden die Entwicklungen der einzelnen Länder sowie der EU als ganzer vor dem Hintergrund der aktuellen multiplen Krisen und in Hinblick auf die Europawahlen im Juni 2024 evaluiert und konkrete Forderungen an die EU formuliert. Die Wahl wird dabei als wegweisendes Ereignis dargestellt, da nicht nur die entscheidende Phase der Implementierung der Agenda 2030 in die kommenden Legislaturperiode fällt, sondern auch die Diskussionen über eine SDG-Nachfolgeagenda in diesem Zeitraum beginnen.

Im ersten Teil des Berichts wird, basierend auf 10 konkreten Aspekten, ein Europäischer Zukunftsdeal (European Deal for the Future) gefordert, welcher innerhalb eines Jahres nach der Wahl verabschiedet werden solle. Dieser solle sicherstellen, dass die SDGs sowohl innerhalb der EU als auch im globalen multilateralen System als Leitfaden für alle Politikbereiche gelten. Ökologische und soziale Herausforderungen sollten sowohl im eigenen Land als auch international angegangen und Spillovereffekte beachtet werden. Dabei komme es besonders darauf an, regionale und lokale Entscheidungsträger*innen sowie die Zivilgesellschaft stärker einzubeziehen und internationale Kooperationen zu stärken. Die EU müsse sowohl politisch als auch finanziell ein zentraler Akteur im multilateralen System werden.

Der zweite Teil gibt einen Überblick über die Entwicklung der SDGs in der EU und in den einzelnen Ländern. In dem Bericht wird hervorgehoben, dass bei dem derzeitigen Tempo ein Drittel der SDG-Zielvorgaben in der EU bis 2030 nicht erreicht werden, mit erheblichen Unterschieden zwischen den Ländern. Dabei schneiden skandinavische Länder am besten ab. Die Länder Südeuropas sowie Mittel- und Osteuropas würden nach dem gegenwärtigen Trend im Durchschnitt nur die Hälfte der Ziele erreichen. Weiterhin sind die Ungleichheiten – sowohl innerhalb als auch zwischen den Ländern – groß und haben in den vergangenen Jahren sogar noch zugenommen. Deshalb, so die Autor*innen, sind ökonomische und soziale Gerechtigkeit zentral, um Einigkeit und Solidarität innerhalb der EU zu stärken.

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