Im September 2015 wollen die Vereinten Nationen die Post-2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung beschließen. Einen zentralen Baustein dieser Agenda bilden zukünftige Ziele für nachhaltige Entwicklung, die SDGs. Sie sollen universelle Gültigkeit besitzen und sind damit auch für Deutschland relevant.
Eine wesentliche Frage lautet in diesem Zusammenhang, mit welchen Indikatoren Armut, Wohlstand und Entwicklung – und damit auch die Umsetzung der SDGs – gemessen werden sollen. Die Auseinandersetzung über alternative Wohlstandsmaße hat gerade in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebt, auch in Deutschland. Für das Jahr 2016 hat Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Regierungsstrategie „gut leben – Lebensqualität in Deutschland“ angekündigt. Sie soll auch ein neues Indikatorensystem zur Messung von Wohlstand und Lebensqualität in Deutschland enthalten.
Dieser Report liefert Hintergrundinformationen und Denkanstöße zu diesen Diskussionen. Im ersten Teil stellt er, ausgehend von der Kritik am BIP, das breite Spektrum alternativer Ansätze der Wohlstands- und Armutsmessung vor. Der zweite Teil widmet sich der Diskussion über die Post-2015-Nachhaltigkeitsziele. Er erklärt, worum es dabei geht, informiert über den Stand der Debatte in den Vereinten Nationen und skizziert Elemente eines möglichen Sets von Nachhaltigkeitszielen für Deutschland. Wesentliche Bestandteile sind dabei Ziele und Indikatoren zur internationalen Verantwortung Deutschlands und seinem Beitrag zur globalen Nachhaltigkeit. Denn gutes Leben darf nicht isoliert oder gar auf Kosten anderer erfolgen. „Gut leben in Deutschland“ muss auch heißen „gut leben global“.
Autoren: Jens Martens und Wolfgang Obenland
Herausgegeben von Global Policy Forum und terre des hommes
Bonn/Osnabrück, Februar 2015
ISBN 978-3-943126-19-8