Baustellen des Multilateralismus

Die COVID-19-Pandemie mit ihren weltweiten Auswirkungen hat einmal mehr vor Augen geführt, dass grenzüberschreitende Probleme nicht allein mit unilateralen Maßnahmen bewältigt werden können. Aber der Multilateralismus steckte in den letzten Jahren in einer massiven Krise.

Mit dem Machtwechsel in den USA gibt es nun Anzeichen für eine Trendwende. Und auch die Bundesregierung will mit dem angekündigten „Weißbuch Multilateralismus“ ein Zeichen für die Stärkung internationaler Zusammenarbeit setzen. Stehen wir vor einer Renaissance des Multilateralismus?

Das Global Policy Forum beschreibt in seiner neuen Publikation einige „Baustellen“ auf dem Weg zu einem wiederbelebten Multilateralismus. Unter anderem geht es um die Frage, wie das Machtgefälle zwischen den globalen Wirtschafts- und Finanzinstitutionen und den für Menschenrechte und Nachhaltigkeit zuständigen UN-Organisationen reduziert werden kann. Welche Rolle können dabei der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) und das Hochrangige Politische Forum für nachhaltige Entwicklung (HLPF) spielen? Kann es gelingen, Global Governance-Lücken zu schließen, z.B. im Bereich der internationalen Steuerkooperation? Welche Chancen gibt es für einen solidarischen Multilateralismus unter dem Dach der Vereinten Nationen und welchen Beitrag sollte die deutsche Politik dazu leisten?