17.06.2024 |

Sustainable Development Report 2024 von SDSN: The SDGs and the UN Summit of the Future

Deutschland im neuen Multilateralismus-Index auf Rang 80

Paris, 17. Juni 2024 - Keines der 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) ist auf dem Weg, bis 2030 erreicht zu werden, und nur bei schätzungsweise 16 Prozent der Zielvorgaben gibt es ausreichende Fortschritte. Dies geht aus der neunten Ausgabe des Berichts über nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Report, SDR) hervor, der vom Sustainable Development Solutions Network (SDSN) veröffentlicht wurde. Der SDR überprüft seit 2015 jährlich die Fortschritte bei der Umsetzung der SDGs. 

Finnland führt den diesjährigen SDG-Index mit 86,4 Punkten (auf einer Skala von 0 bis 100) an. Deutschland erreicht mit 83,4 Punkten unter den 167 bewerteten Ländern den vierten Platz. In diesem Ranking werden jedoch keine Spillover-Effekte berücksichtigt. Im Spillover Ranking des SDR 2024, das zwar nicht im Bericht enthalten ist, aber auf der Website zur Verfügung steht, liegt Deutschland mit 63,18 Punkten nur auf Rang 146.

Neu ist in diesem Jahr ein Index zur Unterstützung des UN-basierten Multilateralismus, der alle 193 UN-Mitgliedstaaten umfasst. Er setzt sich aus sechs Indikatoren zusammen, wie der Zahl wichtiger ratifizierter UN-Abkommen, dem Abstimmungsverhalten in der UN-Generalversammlung und dem Einsatz unilateraler Sanktionen. In dem neuen Index, über dessen Methodik sicherlich heftig diskutiert werden wird, liegt Deutschland im Mittelfeld auf Rang 80, hinter Albanien, Grenada und Ecuador. Auf Rang 1 liegt Barbados, das Schlusslicht bilden die Vereinigten Staaten von Amerika.

Im Vorfeld des UN-Zukunftsgipfels, der im September 2024 stattfinden wird, empfiehlt der Report eine Reihe von Schlüsselreformen für das UN-System. Dazu zählen u.a. Reformen der internationalen Finanzarchitektur, die Reform des UN-Sicherheitsrates, u.a. durch die Aufnahme von Indien als ständigem Mitglied, die Einrichtung einer Parlamentarischen Versammlung der UN sowie die Schaffung einer Reihe weiterer UN-Gremien. Vorgeschlagen werden beispielsweise ein Rat der Regionen, ein Rat der Städte, ein Rat der indigenen Völker, ein Rat für Kultur, Religion und Zivilisation, ein Rat der Jugend und der zukünftigen Generationen und ein Rat für das Anthropozän.

 

Hier finden Sie den Report (englisch)

Mehr Informationen zum Sustainable Development Solutions Network