Grenzen (im Denken) überwinden. Migration und Entwicklung im 21. Jahrhundert

Konferenz
Gustav-Stresemann-Institut, Langer Grabenweg 68, 53175 Bonn
Gustav-Stresemann-Institut, Eine Welt Netz NRW, SÜDWIND

Seit dem Sommer 2015 steht das Thema Migration weit oben auf der politischen Agenda in Deutschland. Damals verstärkte sich der Eindruck, alle MigrantInnen und Geflohenen weltweit – oder zumindest aus der näheren Umgebung Europas – wollten nach Deutschland. Plötzlich schien die ganze Welt in Bewegung gekommen zu sein.

Doch dieser Eindruck täuscht. Weder die ganze Welt migriert, noch wollen alle Menschen, die migrieren, nach Europa oder Deutschland. Dass die absoluten Zahlen der internationalen MigrantInnen steigen, hängt zum einen mit wachsenden internationalen Flüchtlingszahlen (einem Teil der internationalen Migration) zusammen, aber auch mit der absolut wachsenden Weltbevölkerung: Gemessen an der Gesamtzahl der Weltbevölkerung liegt der Anteil der MigrantInnen über lange Zeiträume gesehen relativ stabil bei etwas über drei Prozent.

Dennoch ist es natürlich wichtig zu wissen, aus welchen Regionen, aus welchen Motiven, auf welchen Wegen, mit welchen Zielen und Perspektiven Menschen migrieren – und ob sich dabei Veränderungen und Trends über die letzten Jahre abzeichnen. Das Wissen über diese „Migrationsmuster“ sollte neben dem Leitmotiv der Menschenrechte die Voraussetzung für politisches Handeln, aber auch für eine zivilgesellschaftliche Begleitung und Kontrolle politischer Entscheidungen liefern. Eine Gelegenheit für eine solche Begleitung und Kontrolle bietet das Ende Juni 2017 in Berlin stattfindende „Global Forum on Migration and Development“ (GFMD). RegierungsvertreterInnen aus der ganzen Welt kommen auf diesem Forum zusammen, um die Herausforderungen von Migration und Entwicklung zu diskutieren.

Im Vorfeld des GFMD will die Tagung „Grenzen (im Denken) überwinden“ ein Forum bieten, sich mit aktuellen Erkenntnissen zu Migration, Flucht und Entwicklung auseinanderzusetzen und Forderungen an eine humane und rechtebasierte Migrationspolitik zu diskutieren.

 

Programm

 

09:30 Uhr -   Ankunft, Registrierung und Kaffee

10:00 Uhr -   Begrüßung und Einführung

10:15 Uhr -   Warum ich gehe … . Erfahrungen von MigrantInnen

11:00 Uhr -   „Grenzen überwinden. Migration und Entwicklung im 21. Jh.“

ReferentIn: Dr. Nicola Piper / Universität Sydney

12:30 Uhr -   Mittagspause

13:30 Uhr -   Arbeitsgruppen

1. Frauen, Migration und Arbeit: Ohne Rechte keine Perspektive

                   Referentin: Dr. Sabine Ferenschild / SÜDWIND

                        Moderation: Dr. Hildegard Hagemann / Deutsche Kommission Justitia et Pax

2. Heimatüberweisungen von Migranten: Segen oder Fluch für die nachhaltige Entwicklung?“

                   Referent: Dr. Pedro Morazán / SÜDWIND

                        Moderation: Jannik Krone / SÜDWIND

3. Flucht und Arbeitsmigration innerhalb von Landesgrenzen – Beispiel D.R. Kongo und Ghana

                   Referent: Friedel Hütz-Adams / SÜDWIND       

                        Moderation: Dr. Meik Nowak / Gustav-Stresemann-Institut

4. Schwarz ist der Ozean. Was haben volle Flüchtlingsboote vor Europas Küsten mit der Geschichte von Sklavenhandel und Kolonialismus zu tun?

                   Referent: Serge Palasie / Eine Welt Netz NRW

                        Moderation: Eva-Maria Reinwald / SÜDWIND

 

15.00 Uhr -    Kaffeepause

 

15.30 Uhr –   Podiumsdiskussion: „Gebraucht, aber nicht erwünscht“.Rechte von MigrantInnen und die Chancen und Grenzen des Global Forum on Migration and Development

Dr. Nicola Piper / Universität Sydney;

Sophia Wirsching / Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst; Amanuel Amare / Migrafrica

Ciler Fertina / Übersetzerin

 

Während des gesamten Veranstaltungszeitraums ist die thematisch passende Ausstellung  "Schwarz ist der Ozean" vom Eine Welt Netz NRW e.V.  zu sehen.