14.11.2022 |

Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern gerechtere Klimakooperation

Bonn, 14.11.2022 - Auf der vom 6. bis 18.11.2022 stattfindenden COP27 liegt der Fokus neben Klimaschutz und Klimaanpassung auch auf den Verlusten und Schäden, die durch die Klimaveränderungen verursacht werden. Dabei geht es vor allem um die Frage von Kompensationszahlungen von Ländern mit einem hohen pro-Kopf CO2-Ausstoß an Länder mit einem niedrigen pro-Kopf CO2-Ausstoß. Das Thema Loss and Damage hat es zwar das erste Mal auf die Tagesordnung geschafft, jedoch gibt es noch große Differenzen bezüglich der Umsetzung eines solchen Mechanismus. Viele betroffene Länder fordern dafür einen neuen Fonds. Andere, wie zum Beispiel die EU, möchten erst einmal feststellen, welche Bedürfnisse es gebe und vorhandene Ressourcen mobilisieren, bevor ein neuer Fonds geschaffen wird.

Mit diesem Thema befasst sich auch der diesjährige Civil Society Equity Review. Er wurde unter dem Titel „The Imperative of Cooperation – Steps Toward an Equitable Response to the Climate Crisis” auf der COP27 veröffentlicht. Aufbauend auf den Reports der Vorjahre betont er die Relevanz von internationaler Kooperation, um die Themen der COP27 möglichst gerecht anzugehen. Vor allem mit Blick auf Afrika werden in dem Report Ungleichheiten der schlecht funktionierenden Weltordnung beispielhaft in den Fokus gesetzt. Internationale Kooperation werde der Schlüssel dazu sein, dass Afrika aus eigener Kraft einen anderen Kurs einschlagen kann – hin zu einer auf den Menschen ausgerichteten Gesellschaft, die Wohlstand für alle bietet. Der Report analysiert internationale Kooperation innerhalb von vier großen Bereichen:

  • Internationale Kooperation im Rahmen der UNFCCC
  • Internationale Kooperation durch Initiativen und multilaterale Plattformen in den Bereichen Finanzierung, erneuerbare Energien und Ausstieg aus fossilen Brennstoffen
  • Internationale Kooperation zur Bewältigung der Energiepreisinstabilität
  • Internationale Kooperation zur Änderung der Regeln und Architektur von Welthandel, Investitionen, Finanzen und Technologie

Der Civil Society Equity Review betont dabei, dass eine verbesserte internationale Kooperation nur unter bestimmten Umständen zu einer effektiven und raschen gesellschaftlichen Transformation führen werde. Notwendig sei insbesondere eine signifikante Reduktion des CO2-Ausstoßes des Globalen Nordens, vor allem über den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe, und die Bereitstellung von finanzpolitischen und technologischen Ressourcen zur Anpassung, Minderung und Entschädigung von Klimaschäden. Die Kernaussagen des diesjährigen Reports werden von über 200 zivilgesellschaftlichen Organisationen aus aller Welt unterstützt.

Der Report ist hier verfügbar. Mehr Informationen sind hier zu finden.