29.05.2024 |

WHO startet erste Investitionsrunde zur nachhaltigen Finanzierung ihres Mandats „Gesundheit für alle“

Brasilien, Deutschland, Frankreich, Norwegen und Katar erklärten ihre Unterstützung für die neue Finanzierungsstrategie.

Genf, 26. Mai 2024 - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Sonntag ihre erste Investitionsrunde gestartet. Sie ist Teil eines umfassenderen Plans zur Umgestaltung ihrer Finanzierung in Zeiten des Klimawandels, der Massenmigration, der Bedrohung durch Pandemien, der alternden Weltbevölkerung und der turbulenten geopolitischen Lage.

Der Startschuss am Vorabend der 77. Weltgesundheitsversammlung markiert den Beginn einer Reihe von Aktivitäten, mit denen die Mitgliedstaaten und andere Geber motiviert werden sollen, Mittel für die WHO-Strategie 2025-2028 bereitzustellen und ihr politisches Engagement für die WHO und die globale Gesundheit zu zeigen. Die Investitionsrunde wird im November mit einer großen Geberveranstaltung in Brasilien im Umfeld des G20-Gipfels ihren Höhepunkt erreichen.

„Es geht darum, die vollständige Finanzierung der WHO sicherzustellen und die Qualität der uns zur Verfügung stehenden Mittel zu verbessern. Ein Großteil der Mittel, die wir erhalten, ist unvorhersehbar, reaktiv und eng definiert", sagte Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bei der hochrangigen Veranstaltung am Vorabend der Weltgesundheitsversammlung. „Die Investitionsrunde zielt darauf ab, dies zu ändern, indem die Finanzierung flexibler, vorhersehbarer und widerstandsfähiger gestaltet wird.“

2022-23 deckten die Pflichtbeiträge der Mitgliedstaaten nur noch 13 Prozent des WHO-Haushalts ab, so dass die Organisation zur Finanzierung ihrer Arbeit auf freiwillige, meist zweckgebundene und unvorhersehbare Beiträge angewiesen ist. Dies führt zu Unsicherheit und Ineffizienz und erschwert auch die Verwirklichung von SDG 3. 

Die Durchführung einer Investitionsrunde war eine der Empfehlungen der von den Mitgliedstaaten eingesetzten Arbeitsgruppe für nachhaltige Finanzierung, die das Ziel hatte, die WHO zu einer „vorhersehbar, nachhaltig und flexibel finanzierten Organisation“ zu machen. Die Mitgliedstaaten haben in diesem Zusammenhang der Erhöhung des Anteils der Pflichtbeiträge auf 50 Prozent des WHO-Budgets bis 2030 zugestimmt. Mit der Investitionsrunde versucht die WHO nun, ihre Geberbasis zu erweitern, indem sie zusätzliche Beiträge von den Mitgliedstaaten mobilisiert, die bisher keine freiwilligen Beiträge geleistet haben, und indem sie über die WHO-Stiftung neue Geber aus dem Privatsektor erschließt.

Die brasilianische Regierung hat angekündigt, die Investitionsrunde u. a. beim G20-Gipfel im November zu unterstützen. Auch Deutschland, Frankreich, Norwegen und Katar erklärten ihre Unterstützung für die neue Finanzierungsstrategie.

Hier die Pressemitteilung der WHO (englisch)

Hier die Website der Investment Round (englisch)