15.02.2023 |

Agenda 2030 zur Halbzeit weit hinter den Erwartungen zurück – Tempo muss erhöht werden! Aber wie?

Bonn, 15.02.2023 – Am 13. Februar 2023 veranstalteten das Global Policy Forum (GPF) Europe und das Forum Umwelt und Entwicklung in Kooperation mit dem German Institute of Development and Sustainability (IDOS) in Bonn das Fachgespräch „Vor der Halbzeit von Agenda 2030 und SDGs - Ausblick auf das UN-Nachhaltigkeitsforum und den SDG-Gipfel 2023“.

Da das Jahr 2023 die Halbzeit bei der Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) markiert, haben Repräsentant*innen verschiedener Institutionen einen Ausblick auf das Jahr 2023 gegeben und in dem Fachgespräch über wesentliche Fragen debattiert: Wo stehen wir zur Halbzeit der Agenda 2030? Welche Herausforderungen bestehen für die zweite Umsetzungshälfte? Welche Erwartungen haben die zivilgesellschaftlichen Organisationen an die Bundesregierung und den SDG-Gipfel in New York im September 2023?

Stand jetzt wird klar, Mitgliedstaaten müssen ihr Tempo im Kampf gegen den Klimawandel erheblich beschleunigen und an den Zielen der 2030 Agenda festhalten. In ihrem „Werkstattbericht“ über den Global Sustainable Development Report 2023 veranschaulichte Frau Dr. Imme Scholz die Unabdingbarkeit von nachhaltigen Transformationen, die eine enge Kooperation von Wissenschaft und Politik voraussetzen. Bei dem SDG-Gipfel im September müssen konkrete Maßnahmen beschlossen und das Vertrauen zwischen den Mitgliedstaaten gestärkt werden. Unter anderem sprach sie sich für ein “SDG Transformation Framework for Accelerated Action” aus. Andere Teilnehmende forderten eine ehrliche Bewertung der bisherigen Umsetzung der Agenda 2030 sowie eine hochrangige Vertretung aller Regierungschef*innen bei dem Gipfel – inkl. des deutschen Bundeskanzlers. Dies sei wichtig, um die politische Unterstützung für die Nachhaltigkeitsagenda und ihre Ziele zu demonstrieren.

In der anschließenden Podiumsdiskussion waren sich die Referent*innen von BMZ, Forum Umwelt und Entwicklung sowie DGB-Bildungswerk/VENRO einig: Das positive Narrativ der Agenda 2030 muss beibehalten und der Multilateralismus zwischen den Mitgliedsländern der UN gestärkt werden – so schwierig dies in der gegenwärtigen geopolitischjen Lage auch erscheint. Die Agenda sollte von Regierungen und zivilgesellschatlichen Akteuren weder verworfen noch durch andere Konzepte ersetzt werden. Sie ist und bleibt der Kompass hin zu einer nachhaltigen Transformation. Um sie umzusetzen und geopolitschen Herausforderungen zu trotzen, muss die Weltgemeinschaft stärker zusammenarbeiten. Was dies konkret bedeutet, muss in den kommenden Monaten auf allen Ebenen ausgehandelt werden.

Ob und inwieweit die Erwartungen und Forderungen der Teilnehmenden und Referent*innen des Fachgesprächs aufgegriffen werden, wird sich im September diesen Jahres zeigen. Fest steht jedoch, dass die Weltgemeinschaft sich ohne einen Kurswechsel bei der Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer Ziele immer weiter vom Anspruch ”Transforming our world” entfernt.

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