15.09.2025 |

UN-Report warnt: Militärausgaben auf Rekordniveau bedrohen Frieden und Entwicklung

Jens Martens

Die weltweiten Militärausgaben erreichten 2024 einen Rekordwert von 2,7 Billionen US-Dollar. Dies ist auf eskalierende geopolitische Spannungen, Konflikte und wahrgenommene Sicherheitsbedrohungen zurückzuführen. Aber garantieren steigende Militärausgaben wirklich Sicherheit? Nein, sie schüren oft Wettrüsten, vertiefen das Misstrauen zwischen den Ländern und destabilisieren die internationalen Beziehungen weiter. Zudem unterminieren sie Fortschritte bei der Verwirklichung der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs). 

Dies ist die Kernbotschaft eines neuen Berichts des UN-Generalsekretärs über den Zusammenhang zwischen Militärausgaben und SDGs. Der Bericht war von den UN-Mitgliedstaaten im Zukunftspakt 2024 angefordert worden. 

Wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt, könnten die weltweiten Militärausgaben Prognosen zufolge bis 2035 ein beispielloses Niveau erreichen – zwischen 4,7 und 6,6 Billionen US-Dollar. 6,6 Billionen US-Dollar entsprechen fast dem Fünffachen des Niveaus am Ende des Kalten Krieges.

Der UN-Bericht warnt, dass die Umleitung öffentlicher Mittel in die Rüstungsbudgets Länder langfristig an eine militärzentrierte Politik bindet, bei der Verteidigungsausgaben Vorrang vor Entwicklungsfortschritten haben, und die internationale politische Landschaft weiter destabilisiert wird.

Dabei würde schon die Umleitung eines Teils der globalen Militärausgaben ausreichen, um die SDGs zu finanzieren. Dem UN-Bericht zufolge werden weniger als vier Prozent (oder 93 Milliarden US-Dollar) der 2,7 Billionen Dollar jährlich benötigt, um den Hunger bis 2030 zu beenden. Mit etwas mehr als 10 Prozent (285 Milliarden US-Dollar) könnte jedes Kind vollständig geimpft werden. Die Reinvestition von 15 Prozent (387 Milliarden US-Dollar) der weltweiten Militärausgaben würde ausreichen, um die jährlichen Kosten für die Anpassung an den Klimawandel in Entwicklungsländern zu decken.

Darüber hinaus schaffen Militärausgaben zwar Arbeitsplätze, aber zivile Sektoren können in der Regel mit denselben Ressourcen wesentlich mehr Arbeitsplätze schaffen: 1 Milliarde US-Dollar kann etwa 11.200 Arbeitsplätze im militärischen Bereich schaffen, aber 26.700 im Bildungswesen, 16.800 im Bereich saubere Energie und 17.200 im Gesundheitswesen.

Der Bericht des UN-Generalsekretärs fordert daher eine Verlagerung hin zu einem menschenzentrierten und multidimensionalen Sicherheitsansatz, bei dem Diplomatie, internationale Zusammenarbeit, nachhaltige Entwicklung und Abrüstung Vorrang vor militärischer Aufrüstung haben.

Link zur Webseite des Reports mit weiteren Informationen und Materialien

Direkter Link zum Report „The Security We Need – Rebalancing Military Spending for a Sustainable and Peaceful Future”