Vom 17. bis 22. März 2018 veranstalten Nichtregierungsorganisationen in Brasilia/Brasilien das internationale Alternative Weltwasserforum FAMA 2018 (Fórum Alternativo Mundial da Água). Das Alternative Weltwasserforum versteht sich als eine Gegenbewegung zum Weltwasserforum 2018 des Weltwasserrats, das von internationalen Organisationen, Finanzinstitutionen und Privatwirtschaft ebenfalls in Brasilia stattfindet. Mit einer eigenen Vorkonferenz in Deutschland möchten wir einen Blick auf die für uns wichtigen Wasserthemen werfen.
Deutschland hat sich zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) verpflichtet und will sich stark in die internationalen Anstrengungen einbringen. Das Wasserziel ist dabei nach unserer Auffassung von grundlegender Bedeutung.
Unser Konsumverhalten hat Auswirkungen auf die Wasserressourcen weltweit und betrifft damit die Lebensgrundlagen von Menschen andernorts. Deutschland ist einer der weltweit größten Importeure von sogenanntem virtuellem Wasser. Insbesondere landwirtschaftliche Erzeugnisse, Nahrungs- und Futtermittel sowie Industrierohstoffe, wie Ölsaaten oder Zellulose, sind wasserintensive Güter. Allein vom Jahr 2000 bis 2010 wurden die Agrarflächen, die für Exporte nach Deutschland genutzt werden, um 38 Prozent erweitert. Bietet die Nachhaltigkeitsagenda nun die nötigen Lösungen, um eine gerechte und nachhaltige Bewirtschaftung der weltweiten Wasserressourcen voranzubringen?
Geht es um Gemeinwohlorientierung, so ist in Deutschland die Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung für die Aufgaben der Daseinsvorsorge ein Erfolgsmodell. Erfährt der internationale Erfahrungsaustausch mit entsprechenden kommunalen und öffentlichen Strukturen sowie Gemeinwohlorientierung heute durch die SDGs Aufwind? An welcher Stelle können geeignete gemeinwohlorientierte Strukturen diskutiert werden?
Auf dem internationalen Alternativen Weltwasserforum FAMA 2018 wird es auch um den Schutz von Wasserquellen, Wasserkraft und Staudämme und den Kampf gegen Privatisierungen gehen. Auf unserer Vorkonferenz geben Umwelt- und Entwicklungsorganisationen in Deutschland einen Einblick aus ihrer Arbeit zu diesen Themen.
Programm
Moderation
- Jürgen Maier
Forum Umwelt und Entwicklung
12:00 Uhr – Begrüßung und Einführung
- Dr. Klaus Seitz
Leiter der Abteilung Politik, Brot für die Welt - Christa Hecht
Geschäftsführerin, AöW - Renato di Nicola
European Water Movement [Spanisch, Manuskript in deutscher Übersetzung]
12:15 Uhr – Vorstellung der Studienergebnisse zum deutschen/europäischen Wasserfußabdruck in Regionen mit Wasserstress
- Forscher/innen-Team der TU Berlin
12:45 Uhr – The human rights based public water supply-claims and realities
- Jerry van den Berge [Englisch, Manuskript in deutscher Übersetzung]
13:30 Uhr – Kaffeepause
13:40 Uhr – Podiumsbeiträge
- Agenda 2030/die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Anspruch und Wirklichkeit
Sebastian Schönauer, BUND - Wasserstress in Brasilien und wie bereitet sich die Zivilgesellschaft dort auf das Weltwasserforum vor
Christian Russau, FDCL - Wasser & Frieden: Eine globale Perspektive
Stefanie Hess, Weltfriedensdienst e.V. - Lösungsansätze der weltweiten Blue Community Bewegung – Blue Community in Berlin
Dorothea Härlin, Berliner Wassertisch e.V. - Leitungswasser in Industrieländern: Praxisbeispiele und Initiativen
Samuel Höller, a tip: tap e.V.
14:45 Uhr – Publikumsdiskussion
- mit den Keynotespeaker_Innen und Podiumsteilnehmer_Innen
15:10 Uhr – Zusammenfassung der Diskussion
- Andrea Müller-Frank, Brot für die Welt
anschließend – Get together
(Das Ende der Veranstaltung ist für 16:00 Uhr geplant.)
Anmeldung per E-Mail an info@aoew.de
In Zusammenarbeit mit folgenden Partnerorganisationen aus dem Forum Umwelt und Entwicklung
