Rom, 27.02.2025 – Nach langen Verhandlungen bis spät in die Nacht konnte bei den Biodiversitätsgesprächen der COP16 (25.-27. Februar 2025) in Rom in letzter Minute ein Finanzierungsfahrplan verabschiedet werden, nachdem im letzten Jahr kein Konsens zwischen den Vertragsstaaten erzielt wurde.
Das 2022 in Kanada vereinbarte Kunming-Montreal Framework ist ein globales Abkommen, das den Verlust der biologischen Vielfalt stoppen und umkehren soll, indem bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen der Erde unter Schutz gestellt werden. Die erfolgreiche Umsetzung hängt entscheidend von der Erreichung der Finanzierungsziele ab.
Der in Rom erzielte Kompromiss orientiert sich an einer Frist bis 2030 und verschiebt damit die endgültige Entscheidung, wie die knappen Mittel für den Naturschutz in den Ländern eingesetzt werden sollen.
Im Rahmen des Fahrplans werden die Länder prüfen, ob ein neuer, unabhängiger globaler Biodiversitätsfonds eingerichtet werden soll, der den bestehenden, bei der Globalen Umweltfazilität (GEF) angesiedelten Fonds ersetzen soll. Dieses Thema war auf der letztjährigen COP16 in Cali, Kolumbien, heftig umstritten.
Die Länder einigten sich darauf, bis 2030 jährlich 200 Milliarden US-Dollar für die Natur zu mobilisieren, darunter 30 Milliarden US-Dollar von reichen Regierungen für ärmere. Die Gesamtsumme für 2022 beträgt nach offiziellen Angaben nur etwa die Hälfte.
Im Rahmen des in Rom vereinbarten neuen Finanzierungsfahrplans haben sich die Mitgliedstaaten verpflichtet, bis zur COP18 im Jahr 2028 Maßnahmen zur Verbesserung der globalen Biodiversitätsfinanzierung zu identifizieren und umzusetzen, um neue und zusätzliche Mittel aus allen Quellen zu mobilisieren.
Angesichts der klaffenden Finanzierungslücke von jährlich 700 Milliarden US-Dollar für den Naturschutz, der Uneinigkeit über die Ausweitung der Geberländer auf wohlhabende Schwellenländer und die mögliche Einrichtung eines Biodiversitätsfonds bleiben die Herausforderungen enorm.
Die Einigung in Rom ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt zur erfolgreichen Umsetzung des Kunming-Montreal-Rahmenübereinkommens, aber ob die vereinbarten Ziele erreicht werden können, ist angesichts der vielen Hindernisse und der geringen Umsetzungsgeschwindigkeit in den Ländern fraglich. In der Zwischenzeit geht das weltweite Artensterben ungebremst weiter.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der „Convention on Biological Diversity“.