10.06.2025 |

UN-Ozeankonferenz 2025

Vom 9. bis zum 13. Juni findet in Nizza die dritte Ozeankonferenz der Vereinten Nationen statt. Die Konferenz soll, wie auch die beiden vorausgegangenen UN-Ozeankonferenzen in den Jahren 2017 und 2022, die Verwirklichung des 14. Nachhaltigkeitsziels der Agenda 2030 voranbringen (Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen). Das Thema der diesjährigen Konferenz heißt deshalb auch „Accelerating action and mobilizing all actors to conserve and sustainably use the ocean“.

In der Diskussion sind etwa die Verhinderung der Plastikverschmutzung der Meere, der Schutz der Kleinfischerei in Küstengewässern und ein Stopp des kommerziellen Tiefseebergbaus. So haben 33 Staaten, darunter auch Deutschland, in Nizza ein Moratorium für den Tiefseebergbau gefordert. Es bedeutet, dass die Abbauaktivitäten am Meeresboden ausgesetzt werden, bis die ökologischen Risiken und Auswirkungen umfassend erforscht und verstanden sind. Die Forderung nach einem solchen Moratorium wird von Wissenschaftler*innen, Umweltschutzorganisationen und einer wachsenden Zahl von Staaten unterstützt, die die Tiefsee als einzigartigen Lebensraum schützen wollen. “The deep sea cannot become the Wild West,” warnte António Guterres daher auch in seiner Eröffnungsrede in Nizza.

Offizielles Ergebnis der UN-Ozeankonferenz soll am Ende eine politische Erklärung sein, die konkrete Maßnahmen zum Schutz der Meere vorsieht. Greenpeace hatte im Vorfeld unter anderem kritisiert, dass der aktuelle Zero Draft der Erklärung insbesondere im Bereich des Tiefseebergbaus eine sehr schwache Sprache benutzt („precautinary approach“), die Dringlichkeit der Unterzeichnung des Global Ocean Treaty nicht widerspiegelt und zudem keine klare Erwähnung der notwendigen Reduktion der Plastikproduktion enthält. Wie auch bei den vorausgegangen Konferenzen ist die Erklärung jedoch ohnehin nicht rechtsverbindlich – es kommt also vor allem auf die freiwilligen Selbstverpflichtungen ("voluntary commitments") und den politischen Willen der Staaten an. 

 

Webseite der UN-Ozeankonferenz

Live aus Nizza, Klaus Schilder (Misereor)

Meldung des BMUKN zur UN-Ozeankonferenz

Weiterhin aktuell: Die vom Forum Umwelt und Entwicklung und Partnern herausgegebenen Argumente gegen Tiefseebergbau