19.08.2025 |

UN-Plastikabkommen ist gescheitert

Von Celia Sudhoff

Am Freitag, den 15.08.2025, sind die UN-Verhandlungen über ein globales Plastikabkommen in Genf ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Selbst eine Verlängerung der Gespräche bis in den frühen Morgen und ein neuer Vertragsentwurf konnten die festgefahrenen Positionen nicht auflösen.

Nach drei Jahren intensiver Beratungen und insgesamt sechs Verhandlungsrunden ist damit ein Abkommen gescheitert, das die weltweite Plastikverschmutzung endlich wirksam hätte eindämmen sollen. Dabei ist das Problem drängender denn je: Ökosysteme – allen voran die Meere – ächzen unter der Belastung, und Mikroplastik bedroht die Gesundheit von Mensch und Tier gleichermaßen.

Eine Koalition aus mehr als 100 Staaten, die sogenannte High Ambition Coalition, hatte sich dafür starkgemacht, die Produktion von neuem Plastik drastisch einzuschränken – etwa durch ein Verbot von Einwegplastik – und zugleich das Recycling von Plastikabfällen konsequent zu verbessern. Während die EU, aber auch die Vertretungen Deutschlands, Frankreichs und Südafrikas sich enttäuscht zeigten, blockierten wohl insbesondere die Erdöl-produzierenden Staaten wie Saudi-Arabien, der Iran, Russland, aber auch die USA ein ambitioniertes Abkommen.

Greenpeace-Experte Moritz Jäger-Roschko äußerte sich zum Scheitern: „Ein schwaches Abkommen wäre schlimmer als keines – es würde Stillstand als Fortschritt verkaufen. Die Profite der fossilen Industrie dürfen nicht länger mehr wert sein als der Planet, auf dem wir leben.“

So bleibt vorerst nur die Hoffnung, dass die Verhandlungen zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden und ein globaler Rahmen gegen die zunehmende Verschmutzung durch Plastik geschaffen werden kann.

Weitere Informationen:

Greenpeace: https://www.greenpeace.de/engagieren/nachhaltiger-leben/weg-globalen-plastik-vertrag

taz: https://taz.de/Gescheitertes-UN-Plastikabkommen/!6107222/