Rechtzeit zum UN-Zukunftsgipfel hat das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) seinen Bericht über die menschliche Entwicklung 2023/2024 vorgestellt. Der Bericht befasst sich mit der Frage, wie zunehmende Ungleichheit, gesellschaftliche Polarisierung und kleiner werdende Handlungsspielräume der Menschen zu einem gefährlichen Stillstand bei der Lösung drängender Probleme führen und wie diese Blockaden durchbrochen werden können.
Noch nie hatte die Menschheit unseren Wissensstand und war sich sowohl der Herausforderungen als auch der Lösungen mehr bewusst. Dennoch scheint es in vielen Fragen nicht weiter zu gehen. Denn gesellschaftliche Polarisierung, globale Krisen und das Gefühl vieler Menschen, dass die Welt immer komplexer wird und sich zugleich die eigenen Handlungsspielräume immer weiter verringern, führt an vielen Stellen zu einem tatsächlichen oder zumindest wahrgenommenen Stillstand. Globale Interdependenzen wandeln sich und die Zusammenarbeit auf internationaler wie lokaler Ebene scheint so herausfordernd wie nie.
Der HDR fordert die Staaten dazu auf, Menschen mehr Mitbestimmungsrechte einzuräumen und einen leichteren Zugang zu vorhandenem Wissen zu ermöglichen. Vorurteile gegenüber politisch anders Denkenden müssten überwunden und die Suche nach Gemeinsamkeiten intensiviert werden. Zudem brauche es einen stärkeren Multilateralismus und internationale Solidarität.
Seit 1990 untersucht der Human Development Report entwicklungspolitische Fragestellungen von globaler Bedeutung. Kern des Berichts ist der Index der menschlichen Entwicklung (HDI). Der HDI setzt sich aus Indikatoren zusammen, die über das Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Staates hinausgehen. Dazu gehören die Lebenserwartung bei der Geburt, das Bildungsniveau sowie das Pro-Kopf-Einkommen. An der Spitze der HDI-Rangliste steht die Schweiz, Deutschland liegt im aktuellen Report auf Platz 7.