07.03.2023 |

Studie analysiert die Schäden des Klimawandels: bis 2050 drohen Deutschland bis zu 900 Milliarden Euro Kosten

BMWK & BMUV, 06.03.2023 -

Studie analysiert die Schäden des Klimawandels: bis 2050 drohen Deutschland bis zu 900 Milliarden Euro Kosten

Dass die Folgen des Klimawandels Schäden verursachen und Kosten entstehen lassen, ist spätestens seit den Dürre- und Hitzeextremen in den Jahren 2018 und 2019 und der Überschwemmung im Ahrtal 2021 klar. Wie hoch die zu erwartenden Schäden tatsächlich sind, zeigt sich in der Studie „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“, die am 06.03.2023 vorgestellt wurde.

Gemeinsam haben die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH (GWS), das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Prognos AG systematisch und umfassend die seit dem Jahr 2000 entstandenen materiellen und immateriellen Kostendimensionen von Klimawirkungen untersucht, die bereits entstandenen Schäden analysiert und durch Szenarioanalysen und Modellrechnungen aufgezeigt, was unter bestimmten Annahmen in Zukunft folgen könnte. Beauftragt wurde das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), fachlich begleitet wurde die Studie durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich die kumulierten volkswirtschaftlichen Schäden für den Zeitraum von 2022 bis 2050, je nach Ausmaß des Klimawandels, auf Höhe von 280 bis 900 Milliarden Euro summieren. Diese Kosten erfassen dabei lediglich die monetär messbaren Schäden. Hinzu kommen gesundheitliche Beeinträchtigungen, Todesfälle durch Extremwetter wie Hitze, Dürre und Überflutungen, der Verlust von Lebensqualität, die Belastung von Ökosystemen und der Verlust von Artenvielfalt – Schäden, die die Gesamtkosten noch erheblich erhöhen.

Investitionen und vorsorgende Klimaanpassung sind entscheidend, um die Adaptions- und Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme zu stärken. Der Studie zufolge können rein monetäre Investitionen in Anpassungsmaßnahmen die möglichen Schadenskosten des Klimawandels vollständig (bei schwachem Klimawandel), um 80 Prozent (bei mittlerem Klimawandel) oder um 60 Prozent (bei starkem Klimawandel) reduzieren. Darüber hinaus könnten auch naturbasierte Lösungen zu einer Anpassung an die Folgen des Klimawandels und zur Minderung von Treibhausgasen beitragen.

In den kommenden Monaten wird das BMUV den Entwurf zu einer vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen ausarbeiten, die einen strategischen Handlungsrahmen für Deutschland schaffen soll.

Die Pressemitteilung des BMWK und BMUV findet sich hier

Die Zusammenfassung der Studie „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“ ist hier verfügbar