29.01.2024 |

SDSN veröffentlicht Spillover-Bericht und Spillover-Toolkit

Deutschland rutscht im Nachhaltigkeitsranking von Platz 4 auf 144

In vielen Nachhaltigkeitsberichten und -analysen werden die Auswirkungen nationalen Handelns innerhalb der nationalen Grenzen bewertet. In einer globalen Welt ist es jedoch entscheidend, auch internationale Effekte zu berücksichtigen – also zum Beispiel den Wasser- und Energieverbrauch bei der Produktion eines in Deutschland verkauften T-Shirts. Diese Effekte werden Spillover-Effekte genannt. Das SDSN (Sustainable Development Solutions Network) hat einen neuen Bericht zu den deutschen Spillover-Effekten, sowie ein neues Tool zur Visualisierung und Analyse der weltweiten Spillover-Effekte veröffentlicht.

In dem Bericht „International Spillover Effects and Germany“ werden Spillover-Effekte deutscher Importe und Exporte sowie deutscher Geldflüsse detailliert aufgezeigt und analysiert. Es zeigt sich, dass Deutschland – werden Spillover-Effekte berücksichtigt – an 144. statt an 4. Stelle im SDG Ranking steht. SDSN fordert, dass Spillover-Effekte verstanden, gemessen und bewältigt werden müssen, um nachhaltige Entwicklung in allen Länder sicherstellen zu können.

Für die ersten beiden Schritte (Verstehen und Messen) hat SDSN zeitgleich mit dem Bericht das frei zugängliche Bilateral Spillover Impacts Toolkit veröffentlicht, welches Daten zu weltweiten Spillover-Effekten anhand verschiedener Indikatoren veranschaulicht. Die Daten können dabei pro Land in Karten, Diagrammen und Tabellen aufbereitet werden.

Für die Bewältigung der Spillover-Effekte hat SDSN in seinem Bericht Forderungen an die deutsche Politik und die EU in sieben Themenbereichen formuliert:

  1. Zielsetzung und Überwachung
  2. Kohlenstoffpreise und Preise für Naturkapital
  3. Finanzierung von Forschung und Entwicklung
  4. Unternehmensstandards und Sorgfaltspflicht
  5. WTO-Reformen und bilaterale Handelsabkommen
  6. Reform der globalen Finanzarchitektur und der SDG-Stimulus
  7. Internationale Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung

Zum Bericht "International Spillover Effects and Germany" 

Zum Bilateral Spillover Impacts Toolkit