15.01.2024 |

Gerechtigkeitslücke wächst

Oxfam veröffentlicht neuen Bericht zu weltweiter Ungleichheit

Während Milliarden Menschen die Schockwellen von Pandemie, Inflation und Krieg ertragen müssen, boomen die Vermögen der Milliardär*innen. Diese zunehmende soziale Ungleichheit stellt Gesellschaften vor immer größere Zerreißproben. Darauf weist die Entwicklungsorganisation Oxfam in ihrem neuen Bericht hin. Er wurde anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos (15. bis 19. Januar 2024) unter dem Titel „Inequality Inc.“ veröffentlicht. Die jährliche Analyse Oxfam’s zur Entwicklung der weltweiten Ungleichheit zeigt einmal mehr eine eklatante Gerechtigkeitslücke.

Nach den Worten von Oxfam unterstreichen die zentralen Daten des Berichts dies:

  • Die fünf reichsten Männer der Welt haben ihr Vermögen seit 2020 von 405 Milliarden US-Dollar auf 869 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt. Alle Milliardär*innen zusammen sind heute um 3,3 Billionen US-Dollar (34 Prozent) reicher als 2020.
  • Fast fünf Milliarden Menschen, die ärmeren 60 Prozent der Menschheit, haben seit 2020 Vermögen verloren.
  • Das Gesamtvermögen der fünf reichsten Deutschen ist seit 2020 inflationsbereinigt um rund drei Viertel gewachsen, von etwa 89 auf etwa 155 Milliarden US-Dollar.

Als Konsequenz fordert Oxfam u.a., dass die in der Krise weiter profitierenden sehr vermögenden Teile der Bevölkerung, d.h. vor allem Multimillionär*innen und Milliardär*innen, stärker in die Verantwortung genommen werden und durch eine Vermögenssteuer ihren gerechten Beitrag zum Allgemeinwohl leisten. Die zusätzlichen Mittel sollten vor allem in die Stärkung von Bildung, Gesundheit, sozialer Sicherung, in die Schaffung von Geschlechtergerechtigkeit und in den Klimaschutz fließen.

Zum Oxfam-Bericht "Inequality Inc."